03.11.2018   Unsere Erlebnisse auf der Teamtour

Das alte Ehepaar bei Modepran
Wie auch in den letzten Jahren begann unsere Reise in Valencia, dort besuchten wir alle 3 Einheiten von Modepran, das Hauptheim in Valencia, Galette und zuletzt Paterna. Schon beim Betreten des Hauptheimes in Valencia Stadt schnürte sich unsere Kehle zu. Im Innenhof gab es nun auch Zwinger und an die Hauswand waren einige Hunde angekettet, wie der lustige Durban, der frustrierte Pequeno und der unglückliche RUSSO. Seine Traurigkeit trieb uns das Wasser in die Augen und wir wünschen uns mit vollem Herzen einen Lebensplatz für ihn. Wir gingen ein kurzes Stück mit ihm aus der Anlage raus und seine Rute erhob sich, denn für einen Moment spürte er Zuneigung und Wertschätzung und er genoss das sehr. Unser Besuch fiel wieder auf einen Sonnntag, der Gassi-geh-Tag bei Modepran, viele freiwillige Helfer waren im Einsatz und die Unruhe im Heim war groß. Der innere Bereich war überfüllt, die Hunde teilweise in Zwingern, zum Teil angekettet in den Gängen. Uns fielen die zauberhafte Tulli Tulli und Freund Obelix auf, beide bildhübsch und super lieb und die unglaublich beeindruckende Kendra, ein Bild von einer Podenca. Der Anblick des " alten Ehepaares", wie die Mitarbeiter sie nennen, ein Stafford Paar trieb uns die Tränen in die Augen, lieb, sanft im Umgang miteinander und mit Menschen. Mit traurigen Augen und geschundenen Körpern baten sie um Hilfe... doch wir dürfen ihnen nicht helfen und diese Erkenntniss liess uns verzweifen. Wie UNGERECHT die WELT doch ist ! Neu war auch ein Boxer-Mix, der trotz Misshandlungen und ständigem angekettet sein bei seinem Besitzer den Glauben an die Menschen noch nicht verloren hat. Tiere sind doch die bessseren Menschen.
Die nächste Station an diesem Tag war das Nebenheim in Galette. Dort waren wir dann angenehm überrascht, denn es hatte sich seit unserem letzten Besuch einiges getan. Es freute uns zu sehen, dass man 2 Ausläufe für die Hunde gebaut hatte, diese fehlen nämlich leider im Hauptheim, außerdem ging es mit den neuen, großzügig angelegten Außen Zwingern mächtig weiter. Es wurde wirklich sehr fleißg gebaut seit 2017. Diese Zwinger sind ziemlich groß und es sitzen nur wenig Hunde drin und sie haben einen witterungsfesten Unterstand, wo die Hunde vor jeder Wetterlage geschützt sind. Im Innenbereich hatte man das Dach teilweise repariert und die Fußböden zum Teil erneuert. Hier haben die Hunde im Gegensatz zu denen in Valencia viel Platz, niemand ist angekettet und die Ausläufe bieten Abwechslung. Neben Ojerones, der wieder unser Herz berührte sahen wir viele Hunde mit Potenzial, die alle auf eine Chance warten.
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch Paterna, hier kam wieder Traurigkeit auf, es schien das Heim der Vergessenen zu sein, Zwinger mit Betonböden und in dem langen Gang wieder angekettete Hunde. Zwei Neuzugänge berührten uns besonders, die hübsche, sehr liebe und verletzte Maggie, die einen Tag zuvor gekommen war und der Labby Mix Wiwi, der genau am Tag unseres Besuches neu ins Heim eintrat. Er verstand die Welt überhaupt nicht mehr , küsste uns und schmusste mit uns und hatte die große Hoffung, wir würden ihn von seiner Kette befreien und ihm seine Freiheit wieder geben, aber leider konnten wir das nicht. Auf einem Auge ist er blind, aber seine strahlend weißen Zähne zeigen, er ist noch ein junger Hund und hat noch sein ganzes Leben vor ich. Seine Welt hatte sich an diesem Tag verändert und er ahnte noch nicht, was das für ihn bedeuten würde. Begeistert waren wir auch von dem Doggen Mix Ares, er strahlte so viel Liebe aus, ein hübscher Kerl, wir warten auf seine Geschichte und denken, er hat gute Chancen seine Menschen zu finden sowie eine hübsche Podenca, die so hoffen wir, auch bald eine Anfrage bekommt.
Erschüttert waren wir von den traurigen Augen einer Listenhündin, deren Blick uns zeigte, sie hat aufgegeben und keine Hoffnung diesen traurigen Ort jemals verlassen zu können. Dieser Blick traf uns mitten ins Herz.
Am folgenden Tag fuhren wir die 600 km nach Malaga mal mit dem Schnellzug, Auto und Flugzeug hatten wir in den vergangenen Jahren schon ausprobiert.
 
Der Dienstag gehörte dann ARACELI und ihrem Tierheim Apama, Cabra und in diesem Jahr auch La Ramla. Die Mitarbeiter baten uns um Hilfe bei der Vermittlung der Hunde.
 
Wieder mal hatten wir das Gefühl, das es den Ara Hunden am Besten geht von allen, wenn man von " gut gehen " überhaupt reden kann, denn alle sind Tierheimhunde und suchen nach ihren Menschen, nach Liebe und Geborgenheit. Doch das Halten in Gruppen, wie bei Araceli, Platz zu haben, weder eingepfercht, noch angekettet zu sein, bekommt den Hunden besser, als die Haltung in engen Zwingern. Die bunt gemischte Truppe begrüßte uns und wir sahen wieder alte Bekannte und einige Neuzugänge. Der gut gelaunte Elam fiel uns auf und wir fragten uns, warum ihn noch niemand entdeckt hat, ebenso Sukka, wunderhübsch und lieb, Sparky, schüchtern und klein, Ronda, mit gelocktem Fell, Mini, eine echte Schönheit, die alte Olga, Odry, sehr charmant, Indah, sehr edel, Chica, wie gemalt und viele, viele mehr.Zuhause bei Ara lachten wir über die kleine Wuseltruppe, für die unsere Kameras viel zu schnell waren. Ara hat aber auch ein neues Sorgenkind: eine alte, kleine Podenca namens DIANA. Diese lässt ihre Retterin nie aus den Augen und braucht keine Leine, denn sie folgt Ara auf Schritt und Tritt, selbst bis ins Badezimmer. Scheinbar hat sie nie zu vor in ihrem langen Leben Zuneigung erfahren und sie möchte die Liebe niemals mehr verlieren. Wir suchen nun eine liebe Person mit viel Zeit und Herz um Diana einen Gnadenplatz zu geben. Kann sich das jemand vorstellen ?

In ihrem Tierheim hat Araceli jetzt auch eine Hundeklappe eingebaut, damit die Menschen ihre Hunde nicht mehr über den Zaun werfen, sondern sie in die Klappe setzen können, damit die ausgesetzten Hunde die Nacht über sicher sind und nicht angegriffen werden:

Von Ara aus ging es zu CABRA, auch hier hatten wir wieder diesen Kloß im Hals, im Inneren wieder Zwinger an Zwinger, eng und voll und viele hoffnungsvolle Hundeaugen richteten ihre Blicke auf uns, Blicke die sagen- es reicht: BITTE, bitte holt uns hier raus. Diese Blicke verfolgen dich, begleiten Dich bis in den Schlaf. Cabra hat wirklich viele kleine Hunde, schauen Sie sich unsere Hunde an, sicher finden Sie einen Schatz, der Ihr Leben bereichern würde. Die wunderhübsche Yuma und den traurigen Quark/ Curro nahmen wir zu einem Spaziergang mit und auch noch zwei Bodequeros, eine Abwechlung in dem traurigen Alltag. Auf dem WC war wieder eine Hundemama mit ihrem Nachwuchs untergebracht. Draussen sahen wir viele alte Bekannte, wie die 12 jährige Tila, die noch niemals eine eigene Familie hatte, denken Sie nicht, es wird mal Zeit dafür ? genauso wie für Cachorro, der die meiste Zeit seines Lebens in einem engen Zwinger verbracht hat und nun ohne seine Mama leben muss, die leider verstorben ist und sein ganzer Halt war. Ein neuer noch schüchterner Galgo war ein Neuzugang, der bislang kein schönes Leben hatte und nun auf seine 2. Chance wartet sowie ein hübscher Schäfi/ vielleicht Collie Mix, der noch verunsichert sein neues Leben betrachtet. Wir verliessen Cabra mit dem Gefühl, das viel Arbeit auf uns wartet und wir auf Menschen warten, die einem Second Hand Hund die Hand reichen.

Als Abschluss des Tages besuchten wir das Tierheim in La Rambla. Die Betreiber hatten uns um Hilfe gebeten, weil ihr ehemaliger Kooperationspartner sie verlassen hat und sie nun keine Möglichkeit mehr haben ihre Hunde nach Deutschland zu vermitteln. Das Tierheim befindet sich auf dem ehemaligen Hundeauslaufgelände der Stadt La Rambla. Es wurde eine Mauer um den Platz gezogen, isolierte Hundeunterstände gebaut und es blieb noch reichlich Platz für einen großen Auslauf mit Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Mitarbeiter begrüssten uns aufgeregt, fröhlich und hoffungsvoll. Ihre Zukunft hängt an uns, das merkten wir.
Wir haben La Rambla nun gefragt, ob sie bereit sind, die letzten 6 -8 Procani Hunde aufzunehmen, damit Nazareth ihr Heim endlich schliessen kann, das plant sie ja bereits seit einem Jahr. Für das Projekt benötigt La Rambla 2 bis 3 neue Hundehäuser für die Procani Hunde, doch dafür fehlt das Geld. Zudem ist bei einem Sturm vor einigen Woche eine Mauerseite eingeknickt und muss noch mit Stahlträgern gefestigt werden.
Die Hunde haben uns sehr gefallen, sie leben frei wie bei Ara, sind sehr sozial und die Mitarbeiter sehr motiviert.

Unser letzter Tag gehörte dem Refugio, rund 400 Hunde, einige Mitarbeiter und freiwillge Helfer warteten auf das Team aus Deutschland. Wie immer wurden wir herzlich begrüßt und liebevoll aufgenommen. Alle Mitarbeiter nahmen sich Zeit uns durch die große Anlage zu begleiten und mit großer Leidenschaft ihre Hunde vorzustellen. Viele Hunde kannten wir bereits, aber es gab auch einige Neuzugänge, wie z.B. Danka, 6 Jahre alt, ruhig lieb und verträglich. Covadonga legte uns die süße Teiken ans Herz, einer der besten Hunde, den sie in der Seniorenabteilung betreut, sagte sie. Teiken ist erst 3 Jahre alt, aber in der Abteilung, weil sie so lieb ist und Cova sie selber gefunden hat. Irene gab alles um uns ihre großen Hunde vorzustellen und ihre Verträglichkeit zu demonstrieren. Zuletzt stellte sie uns einen Hütehund vor, der an diesem Tag streunend aufgefunden wurde. Er saß nun in einem Zwinger und wusste noch gar nicht wo er ist. Sie ging hinein und herzte ihn und als sich die Tür schloss verstand er nicht, warum er nun eingesperrt wurde. Traurig und schweren Herzens blickten wir ihm nach. Ein Hund, der alles geben wird, um seinem Besitzer zu gefallen. Alle Refugio Mitarbeiter legen ihr ganzes Herzblut in die Tierschutzarbeit. Zuletzt zeigten uns zwei junge Kolleginnen, die stundenlang darauf gewartet hatten, den Hundekindergarten mit zauberhaften Insassen wie beispielsweise SAM, der Anfang Januar 2018 geboren wurde.

Unsere Babys haben uns im Refugio besucht

Liebe Tierfreunde, auch wenn wir uns wiederholen: OHNE SIE sind wir gar nichts !
 
Wir benötigen finanzielle Mittel für unsere Babies, Yakochip von Modepran muss operiert werden, er hat ein großes, handteller großes Lipom auf dem Rücken, ein Modepran Hund hat einen Kreuzbandriss Riss, ein Hund in der Schweiz muss am Knie operiert werden und La Ramla braucht neue Zwinger.
Die Eindrücke vor Ort haben uns erschlagen und wir wünschen uns für alle ein schönes Zuhause- wir freuen uns über jede Anfrage. Bitte kaufen Sie keinen Hund, adoptieren Sie einen. DANKE sagt das Team der Pfotenhilfe Andalusien