Andalusien 2017

Liebe Tierfreunde, da es in der Familie unserer Administratorin gerade einen schweren Krankheitsfall gibt, hat unser Reisebericht diesmal etwas länger auf sich warten lassen !
Am 28.10. diesen Jahres starteten 4 Teammitglieder Richtung Valencia. Für das nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, wieder als Team gemeinsam zu fliegen ! damit kein Vermittler und Kollege die Chance verpasst, die Hunde live zu erleben, was für die Vermittlung sehr hilfreich ist !
 
Am Sonntag dem 29.10 besuchten wir gemeinsam alle 3 Einheiten von Modepran. Das Hauptheim, Carlette und Paterna.
 
Schon beim Betreten des Hauptheimes machte sich Trauer breit, wieder so viele angekettete Hunde, einer fiel sofort ins Auge: RULO- super lieb und schmusig war er gleich neben dem Eingang zum Gebäude angekettet und bettelte förmlich um Streicheleinheiten, die er liebend gern von uns bekam. Das der liebe Gosh schon seit mehreren Jahren wartet, konnten wir gar nicht verstehen, vermutlich liegt es an der schwarzen Farbe- doch sein Charakter ist einwandfrei.
Nash war angegriffen und gebissen worden und hatte etliche Wunden davongetragen und trug einen Trichter, wir hatten ihn im ersten Moment gar nicht wieder erkannt. Der Gang durchs Heim war traurig, denn alle Hunde sehnten sich nach Aufmerksamkeit. Wir beteiligten uns noch am Sonntagsspaziergang und nutzten die Chance den einen oder anderen besser kennen zu lernen.
Anschließend fuhren wir etwa 30 km nach Carlette- wir hatten den Eindruck es war das Heim der Vergessenen- weit abgelegen. Wir waren erschrocken über den Zustand des Heimes, vor 4 Jahren wirkte es im besseren Zustand- es schien runtergekommen und die Hunde taten uns unendlich leid. In einem Zwinger entdeckten wir Polix- vollkommen abgemagert und geschwächt- so konnten wir ihn nicht zurücklassen und baten darum eine Pflegestelle für ihn zu suchen- erst nachdem wir anboten eine Stelle zu bezahlen, gab man uns Hoffung eine zu finden und das passierte auch umgehend am nächsten Tag, was durch Bilder und Videos belegt wurde.

Weit entfernt von allen war ein Zwinger mit Hunden, die die Staupe durchlaufen hatten und ein Hundekind hatte besonders hart getroffen, er wird für immer eingeschränkt sein. Doch vielleicht geschieht ein Wunder und es finden sich Menschen, die sich vorstellen können auch ihm ein Zuhause und Liebe zu schenken.

Es dämmerte bereits, als wir uns auf den Weg zu Paterna machten, die letzte Station an diesem Tag. Gleich im Eingang stießen wir auf zwei angekettete Hunde, die an diesem Tag aufgelesen worden waren. Die Tierschützer hatten Hoffung, sie würden kurzfristig abgeholt, da sie gechippt und sehr gepflegt waren, aber das passierte leider bislang nicht. Wir warten nun auf ihre Geschichte, um sie möglicht schnell vorstellen zu können. Im ersten Gang gab es gleich fünf Neuzugänge, verzweifelt bettelten sie um Zuneigung und sie verstanden nicht, warum sie an diesem kalten Ort waren. Unsere Herzen bluteten !

Am Folgetag fuhren wir die 600 km Richtung Malaga.
 
Der nächste Tag galt Araceli und Cabra in Begleitung von Margrit. Sie übersetzt für uns und ist nach all den Jahren eine liebe Freundin geworden. Danke Margrit !!!
Nach einem langen Jahr freuten wir uns Ara wieder zusehen und waren gespannt auf ihre Hunde. Wie üblich begrüßte man uns liebevoll und man sah deutlich den Unterschied zu Modepran. KEIN angeketteter Hund, keine dunklen langen Gänge- aber ein Tierheim, voll von Hunden, die zwar relativ frei in Gruppen leben dürfen, aber dennoch auf Liebe, Geborgenheit und Sicherheit warten. Die Tage sind lang, einsam und gefährlich. Jeder dieser Fellnasen wünscht sich eine Familie, Liebe, Zuneigung, Ruhe, ein warmes, weiches Plätzchen, Aufmerksamkeit, Spaziergänge- ganz einfach Familienanschluss. Wieder begegneten wir Benoit, der eine Chance im Eckertal bekommt, dem kleinen Doeg, der wie sein Bruder ausreisen möchte, Olga, die einem immer über den Weg läuft, weil sie sich gerne an Menschen hängt, Terry, der wie im letzten Jahr unheimlich schmusig war, der zarten Sigrid, die sich eine Familie wünscht, Adom- der auch schon lange wartet, der wunderhübschen Freija und sooo vielen anderen. Ara hat in allen Ausläufen große Blechhütten stehen für die Hunde, die vor Nässe und Kälte schützen. Drei fehlen noch und sie hätte sie gerne, damit alle Hunde geschützt sind, wir fragen jetzt den Preis an.
Mit Ara und Loli fuhren wir dann noch auf die Finka, um auch dort Bilder von den Notnasen zu machen, die im Tierheim nicht gut aufgehoben wären.
Nach einer Pause ging es dann zu Cabra, auch hier sind wir immer sehr traurig, viele enge Zwinger sind mit kleinen Hunden belegt, die selten die Sonne sehen, draußen viele Langzeitinsassen und im Hof die großen Hunde, die wir noch vom letzten Jahr her kannten. Das wenige Personal kann der Situation nicht gerecht werden, die Hunde sind meist alleine auf sich gestellt, haben keine Abwechlung, keinen Auslauf und der eine oder andere wirkt schon sehr verzweifelt. Die kleine Lena und Maya hat man uns besonders ans Herz gelegt, sie können sich mit ihrer Lebenssituation nur sehr schwer abfinden und Langzeitinsasse Marco steht die Trauer ins Gesicht geschrieben. Auf dem WC waren die Dalmatinermischlingswelpen untergeracht und im Büro Lila und Neuzugänge.

Der nächste Tierheimtag war für das Refugio vorgemerkt, hier begleitete uns unsere Andrea. Zunächst saßen wir mit der Tierheimleitung, Angestellten und den Freiwilligen zusammen um ein Resume des letzten Jahres zu ziehen. Dann folgte der große Rundgang durch das wirklich große Tierheim. Wir begneten vielen bekannten Hunden, die schon lange auf ihr Glück warten und vielen Neuzugängen. Herzschmerz kommt bei den sogenannten Listenhunden auf, denn wir wissen- ihnen DÜRFEN wir nicht helfen, die Einfuhr ist uns leider untersagt. Wir schauten uns Carolina an, wie in den vergangenen Jahren, sie ist für das Eckertal vorgemerkt, sie hat eine Behinderung und wir hoffen, sie von Deutschland aus endlich vermitteln zu können.

Der letzte Tierheimtag galt Procani, wie immer holten wir Svenja für diesen Tag dazu. Sie und Nazareth sind seit vielen Jahren eng verbunden. Procani beherbergt zur Zeit nur noch 15 Hunde, denn Procani wird schliessen. Die letzen 12 Jahre sind an Nazareth nicht spurlos vorbei gegangen. Wir waren erschrocken wie sehr sie abgenommen hat. Die ewigen Kämpfe mit dem Rathaus, allein auf sich gestellt- hat sie einen gnadenlosen Kampf geführt in der Vergangenheit. Nun sind ihre Kräfte verbraucht - sie kann nicht mehr und ein Nachfolger lässt sich nicht finden. Niemand möchte 7 Tage die Woche 365 Tage im Jahr für die Hunde da sein- einfach NIEMAND. Sie macht auf jeden Fall so lange weiter bis der letzte ihrer Hunde das Land verlassen hat und wir werden sie hierbei unterstützen.
Abschliesend liebe Tierfreunde können wie Ihnen sagen- es hat sich nichts geändert.
Die Tierheime sind voll- überfüllt sogar- die Not ist groß und uns bleibt nur: WEITERMACHEN- nicht AUFGEBEN und HELFEN wo Not am Mann ist.
Wir bedanken uns von GANZEM HERZEN für Ihre Unterstützung- denn ohne SIE wären wir verloren
 
DANKE sagt Ihre Pfotenhilfe Andalusien