Teamtour 2016- Alle Tierheime überfüllt

Ende Oktober war es mal wieder soweit und das Team der Pfotenhilfe Andalusien machte sich auf den Weg nach Spanien. Wie im letzten Jahr starteten wir von drei Flughäfen aus, um auf dem Rückweg viele Hunde in ein neues Leben begleiten zu können. Wir flogen zunächst nach Valencia um Modepran zu besuchen. Schon beim Betreten der Anlage war klar: das Tierheim ist voller als im letzten Jahr. Die Geräuschkulisse war heftig und jeder noch so kleine Platz war belegt, nicht nur die Zwinger waren voll, sondern wir mussten auch wieder viele angekettet Hunde in den Fluren und auch draussen sehen. Egal auch ob Quarantänestation, sanitäre Anlagen oder Vorratsraum, überall waren Hunde untergebracht. Wir begegneten Welpen, Junghunden, erwachenen Hunden, Senioren und Listenhunde und alle waren freundlich. Natürlich waren auch einige ängstliche dabei, die liebevolle Begleitung benötigen. In einem Zwinger fielen uns mehrere Hunde auf die von einer Familie zurückgelassen wurden, die eigentlich bereits wieder abgeholt sein sollten, aber wir glauben nicht daran, dass ihre Familie jemals zurückkommt. Wir werden nach dem Schicksal der Hunde fragen und sie gegebenenfalls vorstellen. Im Büro entdeckten wir die liebe Schneewittchen, Mutter von 7 Zwergen, die bereits eine Familie gefunden haben. Diese überaus sympathische Hündin wird bald auf eine deutsche Pflegestelle umziehen. Unser Besuch fiel auf einen Sonntag, an diesem Tag sind immer einige freiwillige Helfer zugegen, um mit den Hunden spazieren zu gehen. Einige Runden drehten wir mit und mussten erleben, das diese Gassi- Gänge jeweils nur 15-20 Minuten dauern und das passiert nur einmal, mit Glück zweimal die Woche, also das bedeutet wenig Abwechslung für die Fellnasen. Die Mitarbeiter lobten unser Eckertal Projekt und dankten uns von Herzen. An dieser Stelle geht UNSER Dank an SIE ! Traurig verliessen wir das Tierheim nach über 5 Stunden und wiedermal mit dem Wisssen: Hier ist HILFE dringend nötig.

 

 

Den Folgetag verbrachten wir damit, die 640 km Richtung Malaga zu fahren und an diesem Abend stieß auch noch ein weiteres Teammitglied zu uns.
 
Am nächten Morgen trafen wir uns mit Andrea, die uns in das Refugio begleitete. Am Eingangsbereich lasen wir mit Entsetzten einen Aushang auf dem stand: Aufnahmestop !!! das Tierheim ist überfüllt ! Nicht nur die Tierheimmitarbeiter wissen was das bedeutet, auch uns war klar, das viele Menschen, die ihr Tier abgeben möchten und es im Refugio nicht loswerden, die Strasse hochlaufen werden und es in der Tötungsstation abgeben werden. Trauer machte sich breit. Wie in jedem Jahr war die Begrüßung herzlich und in einer großen Runde wurden zunächst Probleme besprochen und die Anwesenheitsliste der Hunde abgeglichen. Dann folgte der Rundgang durch das große Tierheim. Wir fanden viele Langzeitinsassen, aber auch etliche Neuzugänge vor. Die Tierheimleitung zeigte uns voller Stolz die neue Krankenstation mit OP Raum, in dem noch ein neues Röntgengerät fehlt. Hier waren auch einige schwere Fälle untergebracht, ein misshandelter Podenco und ein Hund im Rollstuhl. Unser Respekt gehört den Pflegern und Helfern dieser wertvollen Anlage. Covadonga liess es sich wieder mal nicht nehmen, uns ihre Seniorenabteilung zu zeigen, in der auch überaus liebe und sensible Hunde untergebracht sind. Am Ende brachte uns die Präsidentin ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und beschenkte uns mit T- Shirts des Refugios.
Am Nachmittag machten wir uns dann noch auf den Weg zu Procani. Begleitung erfuhren wir durch Svenja, die uns wiedermal als Übersetzerin zur Seite stand und dafür bedanken wir uns von Herzen bei ihr. Nazareth erwartete uns bereits freudestrahlend und zeigte uns stolz ihre freundlichen Hunde. In dem kleinen überschaubaren Tierheim beherbergt die taffe Spaniern pubsenkleine Hunde wie den lustigen Bodeguero Clenn bis zum großen Hütehund Leo. Wieder fiel uns der sympatische Robin auf, der einfach keine Anfrage bekommt, vermutlich weil er nicht besonders fotogen ist, aber einen wunderbaren Charakter hat. Es dämmerte bereits als wir uns wieder auf den Rückweg nach Malaga machten.

Früh am morgen des Folgetages machten wir uns auf den Weg nach Cordoba um unsere Araceli und ihr Tierheim Apama zu besuchen. Hier begleitete uns wieder mal Margrit und wir sagen danke für die Hilfe und Unterstützung, denn sie übersetzt auch unsere Texte vom spanischen ins Deutsche, eine aufwändige und sehr wichtige Aufgabe. Ara und Loli freuten sich über unseren Besuch und Ara gestand uns, dass sie sich wirklich sehr über mehr Vermittlungen freuen würde, denn auch ihr Tierheim ist zu voll und das macht ihr großen Kummer. Wieder sahen wir Kino, Doncor, Benoid und die rundliche Olga und besorgt begegneten wir ELODIE. Die hübsche Hundedame hat ihre Unbeschwertheit verloren, nachdem ihr Mann Florian und ihr Sohn Boomer sie verlassen haben, sie wirkt unsicher und vorsichtig und das macht uns sehr traurig. Terry hingegen konnte nicht genug Streicheleinheten abstauben und zudem wurden wir den ganzen Tag von einem Neuzugang verfolgt, einer kleinen, zierlichen Bretonen Mix Hündin, die bei einer Beissattacke bei ihrem alten Besitzer alle Babys verloren hat. Trotz ihrer überaus traurigen Vergangenheit besteht dieser Hund nur aus Liebe. Nach dem Tierheimbesuch nahm Ara uns mit auf ihre Finca, wo sie einige Langzeitinsassen beherbergt wie zB. Aladin, Sena, Panchita sowie Timmy, Sophie und Dally. Wir konnten uns auch davon überzeugen, das aus Cervantes ein lebensfroher Hund geworden ist, der sein Leben in vollen Zügen geniesst. Am Schluss zeigte Ara uns noch einige Katzenbabys die herzlose Menschen über den Zaun ihres Tierheines geworfen haben. Alle haben überlebt, suchen jetzt aber eine Familie.

Die nächste und letzte Station dieses Tages war Cabra. Hier wurden wir freudig von der neuen Tierheimleitung begrüßt. Leider war auch Cabra auffallend voll. Im Innenbereich sitzen viele kleine zauberhafte Hunde, einer hübscher als der andere und jeder versuchte verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen. Unsere Herzen wurden sehr schwer bei diesem Anblick. Im Außenbereich gibt es einige Zwinger, in einem zB drei herzliche Welpen und in einem anderen Hundeltern mit neun Babies. Die liebevolle Mama gibt alles um ihre Kinder gut zu versorgen und Papa betrachtet alles mit gebührendem Abstand. Wir lernten auch viele große Hunde kennen, die hoffnungsvoll auf ein Zuause warten sowie einige Podencos mit herzergreifenden Geschichten.

Am Ende des Tages und der Reise war klar: Unsere HILFE ist enorm wichtig ! Alle Tierheimleiter und Helfer zeigten uns Ihre Dankbarkeit und jede Hilfe zählt. Die Tierheime wünschen sich viele Vermittlungen und sind dankbar über Futterspenden und finanzielle Hilfe bei kranken Hunden und das Eckertal Projekt ist besonders wertvoll und hilfreich.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei IHNEN liebe Tierfreunde bei allen Spendern, besonders für das Eckertal, denn inzwischen sind auch andere Tierheime an uns herangetreten, die das Projekt nutzen möchten und wir überlegen ab Januar einen dritten Zwinger anzumieten.
 
Also: Kaufe keinen Hund, adoptiere einen.... und wir sagen: Danke, danke, danke...........